Der fünfte Kreuzzug 1228-1229
Während der Königszeremonie in Rom am 22.11.1220 nahm der deutsche
Kaiser Friedrich der II. das Kreuz, nach dem zuvor scharfe Strafandrohungen
gegen Häretiker verlesen worden waren. Dieser erneute Kreuzzug war eng mit
dem Kampf um die Vormachtstellung in Italien verbunden. Friedrich hatte
seinen Einfluss in Italien ausgebaut und Papst Honorius fühlte sich vom
deutschen Kaiser bedroht. Durch den Vertrag von San Germano 1227
verpflichtete Friedrich sich im August ins heilige Land aufzubrechen. Bei
Nichterfüllung des Vertrages drohte Friedrich eine hohe Geldstrafe und der
Kirchenbann.
1225 hatte Kaiser Friedrich II durch eine Heirat mit Yolanthe von Brienne,
der legitimen Erbin des Königreichs Jerusalem, bereits den Königstitel
erworben. Im August 1227 versammelte sich ein deutsches Herr in Brindisi. Die
Flotte segelte, obwohl eine Malariaepidemie ausgebrochen war. Mit der Folge,
dass auch Friedrich erkrankte und wieder an Land zur Genesung gehen musste.
Der Nachfolger des im März gestorbenen Papstes Honorius Gregor IX hielt dies
für einen Vorwand und nutzte die Gelegenheit, um den Kaiser zu
exkommunizieren und ihn somit in seiner Macht zu beschneiden. Der Papst
verbot dem Kaiser nun die Kreuzfahrt ohne Absolution anzutreten. Dennoch
folgte Friedrich im Juni 1228 seinem Heer nach Akkon. Der Papst belegte
daraufhin den Kaiser mit einem zweiten Bannfluch, was diesen aber wenig störte.
In Akkon angekommen wurde Friedrich begeistert empfangen, aber der Patriarch,
der Klerus, die Templer, die Johanniter und der Klerus verweigerten dem
Kaiser die Unterstützung. Ohne deren Hilfe war das Heer jedoch nicht stark
genug auf militärischem Wege Jerusalem einzunehmen. Friedrich verhandelte
nun einige Monate mit al-Kamil, der mit einem inneren Krieg um Damaskus beschäftigt
war. Im Februar 1229 hatte es der Kaiser geschafft, dem geschwächten
al-Kamil die Gebiete Jerusalem, Jaffa, Nazareth, Bethlehem und ein Teil Glaläas
durch einen Vertrag abzuringen. Friedrich II. hatte es tatsächlich erreicht
Jerusalem ohne Blutvergießen einzunehmen.
Doch der Klerus in Rom brach nicht in Jubel aus. Ganz im Gegenteil, denn
inzwischen rückten päpstliche Truppen gegen Friedrichs Gebiete in Süditalien
vor. Friedrich war zur Rückkehr gezwungen und verjagte die Truppen des
Vertreter Gottes auf Erden. Von der Bevölkerung wurde Friedrich inzwischen
als Befreier Jerusalem verherrlicht, was den Papst schließlich dazu zwang im
Mai 1230 den Bann aufzuheben. Friedrich hatte den Nervenkrieg gegen den Papst
gewonnen.
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Literaturverzeichnis
1) Milger, Peter, Die Kreuzzüge, München 1988
2)Mayer,Hans-Eberhard,Geschichte der Kreuzzüge 8.Auflage,
Stuttgart 1995
3) Bertelsmann Weltgeschichte Kaiser und Kalifen, Gütersloh
1996
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